deutscher Gewerkschafter; SPD; Vorsitzender der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) 1967-1987, in seine Amtszeit fielen u. a. das 1971 verabschiedete Programm zur Gesellschaftspolitik
* 2. August 1922 Bremen
† 28. Januar 2018 Hamburg
Herkunft
Hermann Brandt, ev., wurde 1922 in Bremen geboren.
Ausbildung
Von 1938 bis 1941 absolvierte B. eine kaufmännische Lehre bei einer Übersee-Spedition. Nach Teilnahme am Zweiten Weltkrieg (1941-1945) trat B. - soeben aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt - als bremischer Finanzangestellter 1949 der neugegründeten Deutschen Angestellten Gewerkschaft (DAG) bei. Der junge Sozialdemokrat hatte in Frankfurt/Main die Akademie der Arbeit absolviert, als er 1949 als 27jähriger Geschäftsführer der DAG in Bremen wurde.
Wirken
1956 ging B. bereits als Landesgruppenleiter der DAG nach Hannover. 1960 wurde er in Karlsruhe in den DAG-Vorstand gewählt und schaffte damit den Sprung auf die Bundesebene. Auf das Gebiet der Tarifpolitik spezialisiert, wurde B. Leiter der Abteilung Tarif- und Schlichtungswesen beim DAG-Hauptvorstand. 1964 wurde er Stellvertreter des Bundesvorsitzenden Spaethen und Leiter der Hauptabteilung Tarifpolitik. In den Tarifauseinandersetzungen erwies sich B. als fairer und sachkundiger Verhandlungspartner.
Auf ihrem 9. Bundeskongress im Okt. 1967 in Berlin wählte die DAG B. mit 219 der insgesamt 254 Stimmen als Nachfolger Rolf Spaethens zum Vorsitzenden. B., der sein eigener Hauptabteilungsleiter in Tariffragen blieb, wurde in dieser ...